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Rätselhaft, geheimnisvoll, mystisch - trotz langjähriger Forschung bleiben bei Chiles Osterinsel viele Fragen offen. Warum schauen die Moai, die entlang der Küste aufgestellt sind, alle zum Innern der Insel, wobei sich die Verlängerung ihrer Blickrichtungen an ungefähr einem Punkt schneidet? Landeten hier Aliens? Etwas klarer wird es beim Einsatz bewährter Methoden der Wissenschaft zur Altersbestimmung. So ist es wahrscheinlich, dass die kolossalen Steinfiguren nicht älter als 1500 Jahre sind. Ihre ursprüngliche Anzahl wird auf über 1000 geschätzt, von denen im Archaeological Survey and Statue Project von 1969 bis 1976 insgesamt 887 Statuen katalogisiert wurden.
Allerdings ist der Zweck der Moai immer noch umstritten. Eine aktuelle Hypothese besagt, dass die Moai hochgestellte und verehrte Persönlichkeiten (z.B. Häuptlinge) der Inselbewohner darstellen und als Bindeglied zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt wirken. Klar ist allerdings, dass der verschwenderische Umgang mit den beschränkten Ressourcen der Insel (vor allem Holz) zur Produktion der Moai zum Untergang ihrer Bevölkerung geführt hat. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, drei Vulkane (Poike vor 2,5 Mio. Jahren, Rano Kau vor 1 Mio Jahren und Terevaka vor 240.000 Jahren) erhoben sich über die Meeresoberfläche und schufen die Insel. Die vulkanischen Aktivitäten endeten vor 2000 bis 3000 Jahren. Die Insel ist mit rund 180 Quadratkilometern Fläche eher klein.
Die Osterinsel liegt etwa 3800 km von der südamerikanischen Pazifikküste Chiles entfernt und ist von Santiago in etwa fünf Stunden per Flug zu erreichen. Im Jahr 2000, als wir die Osterinsel besuchten, war die Insel schon auf Grund des Reiseaufwands kein vorrangiges Reiseziel für Touristen. Umso überraschter waren wir beim Abstieg von dem erloschenen Vulkankrater "Rano Raraku" als wir in der Ferne zwei Wanderer auftauchen sahen, die uns entgegen kamen und zudem noch in Deutsch riefen. "Gibt es da oben auch kühles Bier?" und das auch noch im vertrauten Ruhrgebietsdialekt:-) - so lernten wir Bochumer unsere heutigen Freunde Renate und Jürgen aus Herne kennen. Die Welt ist klein:-).