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Vereinzelte Schiffswracks kann man gelegentlich an Küsten oder in Hafenanlagen wie bei Camaret sur Mer und Douarnenez in der Bretagne sehen. Aber ein ganzer Schiffsfriedhof ist schon etwas Außergewöhnliches und wenn die Nebelschwaden durch die Schiffsskelette ziehen, denkt man unweigerlich an die Devil's See im Norden von Norwegen oder die Geschichten über die unheimlichen Meerwesen auf den Färöer Inseln.
Auch kommen einem die umfangreichen Karten über die gesunkenen Schiffe rund um das Kap Horn in den Sinn, die uns seinerzeit in Feuerland vom Wunsch der maritimen Kapumrundung befreit haben. Aber die Schiffe im Cimetière de bateaux de Rostellec bei Crozon weisen hier einen großen Unterschied auf, sie liegen nicht nach Havarien auf dem Grund der Ozeane sondern sie haben es nach stürmischen Jahren auf See zu ihrer letzten Ruhestätte offensichtlich an Land geschafft.
Wie abgenagte Knochen ragen die letzten Zeugnisse ehemals stolzer Viermaster aus der See und ihre Spiegelungen im ruhigen Wasser geben einen Hinweis auf ihre einstige Größe. Auch wenn der Nebel eine eher morbide Stimmung begünstigt, ist es auch die Geschichte dieser Gegend, die fasziniert. Einige der in Rostellec gestrandeten Boote stammen aus der Zeit der Auguste-Tertu-Werft (1957-1981), andere sind dazugekommen, wie die beiden Wasserkähne Averse und Ondée. Darüber hinaus kaufte Auguste Tertus Sohn Pierre in den 1980er Jahren zahlreiche Boote, um sie zu restaurieren.
Heute sind maritime Aktivitäten in Rostellec fast vollständig verschwunden: Die Tertu-Werft wurde 1981 geschlossen. Die Uferpromenade ist vor allem für ihren Bootsfriedhof bekannt, der in zwei Teile geteilt ist. Der erste befindet sich oben am Strand Anse de Rostellec. Die zweite in Richtung Lager umfasste früher die Averse und die Ondée (zwei Wassertankschiffe, die in den 1980er Jahren zur Versorgung der Inseln der Iroise-See und der Île Longue eingesetzt wurden). Diese beiden Boote sind allerdings nicht mehr zu sehen.