Die Zauberwälder von Vancouver Island

Kontinent oder Ozean
Land

Vancouver Island ist ein Ort voller Magie – besonders in seinen Wäldern, wo Licht und Schatten miteinander tanzen. An der Westküste, zwischen Tofino und Ucluelet, durchquert man auf soliden, kilometerlangen Holzstegen einen Regenwald, der mit seiner urtümlichen Vegetation an einen verwunschenen Dschungel erinnert. Der Zugang liegt direkt an der Autostraße 4 – auf beiden Seiten der Straße führen gut ausgebaute Wege in das grüne Herz des Waldes.

Hier wachsen gewaltige, jahrhundertealte Rotzedern und Sitka-Fichten, umgeben von dickem Moos, Farnen und baumhohen Sträuchern. Das Grün leuchtet in allen Nuancen – besonders nach Regen oder bei diffusem Licht. Über umgestürzte Baumriesen, die als natürliche Brücken dienen, geht es über Abgründe – mal über hölzerne Treppen, mal auf federnden Plankenwegen. HDR-Aufnahmen bieten sich an, um das geheimnisvolle Licht einzufangen, das durch das dichte Blätterdach fällt. Mit den passenden Presets lässt sich der Wald in seiner mystischen Aura sichtbar machen.

Die Tiere dieses Lebensraums – Schwarzbären, Wölfe und gelegentlich auch Pumas – bleiben meist verborgen. Ihre Anwesenheit jedoch spürt man, wenn man achtsam durch diese ursprüngliche Landschaft wandert.

An der Ostküste, bei Campbell River, zeigt sich der Wald offener, heller – geprägt von Bigleaf-Ahorn, Hemlocktannen und Douglasien. Die Wanderpfade sind schmaler, oft von Farnen gesäumt, und führen durch hügelige Abschnitte mit Ausblicken auf das Meer oder rauschende Wasserläufe. Hier begegneten wir auch einer Dauerläuferin mit kleinen Glöckchen am Rucksack – ein Klang, der als freundliche Warnung für mögliche Bären gedacht ist. Ein stiller Hinweis darauf, dass man hier nur Gast ist – in einer Welt, die sich selbst genügt.

Ein besonderes Highlight ist der Elk-Wasserfall im Elk Falls Provincial Park. Der Weg dorthin führt durch ursprüngliche Wälder, vorbei an Douglasienriesen und über gepflegte Holzstege. Am Ende wartet ein architektonisches Meisterwerk: eine 64 Meter hohe Hängebrücke, die sich in luftiger Höhe über die Schlucht spannt. Mit einer Länge von 60 Metern ist sie die höchste Fußgängerbrücke auf Vancouver Island und wurde 2015 eröffnet. Von hier aus blickt man direkt auf die rund 25 Meter tief stürzenden Wassermassen des Elk Falls – ein atemberaubendes Naturschauspiel, das donnernd in die Tiefe rauscht.

Auch ohne Stativ lassen sich hier fließende Wasserstrukturen fotografieren: Mit Blende 22, ISO LO1 und einer ruhigen Hand entstehen Bilder, die das Wasser in seidige Bewegung tauchen, während die schäumende Gischt in feinen Nebel zerfällt. Besonders eindrucksvoll wirkt die Szenerie bei diffusem Licht – wenn der Nebel vom Wasser in die Baumkronen steigt und das grüne Dickicht in geheimnisvollem Glanz erscheint.

Diese Wälder sind mehr als nur ein Ort – sie sind ein Erlebnis, das Natur, Stille und Staunen miteinander verbindet. Wer sich hier einlässt, spürt: Der Wald spricht – in Moos, Nebel und Wasser.

Bild 1: Die Zauberwälder der Ostküste von Vancouver Island bei Campbell River
Bild 2: Die Hängebrücke über dem Elk-Wasserfall – 64 Meter hoch, 60 Meter lang
Bild 3: Der Elk-Wasserfall stürzt 25 Meter in die Tiefe – ein dramatisches Naturschauspiel
Bild 4: Am Elk-Wasserfall an der Ostküste von Vancouver Island
Bild 5: Zauberwald zwischen Tofino und Ucluelet – lebendiges Grün in allen Nuancen
Bild 6: Ein Baumriese dient als Brücke über einen Abgrund – Natur als Architektur
Bild 7: Kilometerlange Holzstege führen durch den Regenwald – sicher und nachhaltig
Bild 8: Abseits der Wege beginnt die Welt der Wölfe, Bären und Pumas – für Menschen tabu
Auf der Hängebrücke über dem Elk-Wasserfall

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