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1986 war das Jahr des "Inselhoppings" für uns und wir reisten u.a. nach Bali, wo wir spätabends nach langem Flug in Denpasar eintrafen. Aus dem Südostasien-Handbuch hatten wir uns drei Adressen herausgesucht (wie einfach doch heute das Reisen mit Smartphone und Internet geworden ist), die wir mit einem Taxi abklapperten, um eine Unterkunft für die erste Nacht zu finden: Pech gehabt, alles belegt. Etwas ratlos standen wir nun an einer fast menschenleeren Straße, als zwei Motorräder bei uns hielten und die Fahrer uns ansprachen, was wir denn zu dieser späten Stunde hier suchten. Die beiden freundlichen Balinesen lösten dann unser Problem auf unorthodoxe Art. Karin und ich landeten nebst unseren Rucksäcken getrennt auf deren Rücksitzen und ab ging die heiße Fahrt durchs nächtliche Denpasar zu einem Guesthouse, in dem wir tatsächlich noch eine Unterkunft fanden. Glück gehabt - die erste balinesische Nacht auf einer Bank im Park verbringen zu müssen, hätten wir zwar auch hinbekommen aber so war es natürlich bequemer und auch sicherer.
Während der folgenden Wochen umrundeten wir die Insel und bezogen auch für eine Nacht Quartier in dem Ort Penelokan, der auf der äußeren Caldera des 1717 Meter hohen Gunung Batur liegt. Dies ist ein aktiver Schichtvulkan im Zentrum zweier konzentrischer Calderen. In der größeren Caldera liegt im Südosten ein Kratersee mit Namen Danau Batur, der von dem 2159 Meter hohen Gunung Abang überragt wird. Hat man den Gunung Batur erklommen, kann man in weiter Ferne auch den höchsten Berg Balis sehen, den Gunung Agung, den wir während unseres damaligen Aufenthaltes leider nicht besteigen durften - der aktive Schichtvulkan war gerade doch etwas zu unruhig geworden.
Aber die Besteigung des Baturs sollte klappen. Frühmorgens ging es zunächst von Penelokan aus über eine asphaltierte enge Straße hinunter in die Ebene der Caldera, um dann auf Schotter- und Lavawegen schließlich Kurs auf den Batur zu nehmen. Der Weg war beschwerlich, aber am Fuße des Vulkans wurden uns in einer kleinen Hütte noch Getränke angeboten und die Tochter der Besitzerin schloss sich uns sogar für die letzten Etappen hoch zum Vulkanrand an - wir mit leichtem Gepäck, sie mit einem Eimer nebst Getränken auf dem Kopf.
Oben angekommen ging es nochmal per Trailrunning (gut, dass ich damals die Adidas-Marathon eingepackt hatte) hoch zum höchsten Punkt des Kraterrandes und zur Belohnung erhaschte ich einen Blick auf den wolkenverhangenen Agung.
Der Abstieg durch die Lavafelder war beschwerlich und zum Abschluss der Tour wieder den Calderarand nach Penelokan hochzulaufen war nochmals eine kleine Herausforderung - aber da wir bereits ein Quartier bei einem König von Bali gebucht hatten (aber das ist eine andere Geschichte), gab es keine zweite Nacht in Penelokan sondern oben wieder angekommen, ging es mit dem nächsten Bus gleich wieder weiter.
Heute, 45 Jahre später, wird es vermutlich einfacher sein, den Batur zu erobern - vermutlich sind die Wege ausgebaut, es wird Führungen geben und wenn man Pech hat, gibt es vielleicht sogar eine Seilbahn auf den Gipfel. Wir hoffen aber, das dem nicht so ist.