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Die HDR-Darstellungstechnik ist in erster Linie dazu gedacht, die eingeschränkten Dynamikumfänge digitaler Sensoren zu kompensieren. Haben Motive sehr helle und gleichzeitig sehr dunkle Bereiche, so verschwinden bei einer einzigen Aufnahme die Details in den (überbelichteten) hellen sowie (unterbelichteten) dunklen Bereichen. Man denke an das mit Tageslicht durchflutete Fenster, das - richtig belichtet - die umgebenden Objekte im Dunkel verschwinden läßt. Bei der HDR-Technik werden nun mehrere Aufnahmen eines Motivs mit unterschiedlichen Belichtungswerten aufgenommen und anschließend per Software so miteinander verrechnet, dass in allen Bereichen die Strukturen erhalten bleiben. Eine typische Belichtungssequenz mit fünf Aufnahmen würde dann mit den Variationen des Belichtungswertes -4, -2, 0, +2, +4 umfassen. Dabei wird lediglich die Verschlusszeit variiert. Die Blende wird konstant gehalten. Die Beispielaufnahmen des Basaltsees in Eulenberg wurden mit Blende f /8.0 und folgenden Belichtungszeiten erstellt:
- 1/1250 Sek.
- 1/320 Sek.
- 1/80 Sek.
- 1/60 Sek.
- 1/40 Sek.
Bei der eingesetzten Nikon D850 läßt sich die entsprechende Belichtungsreihe durch Auswahl der Belichtungswertdifferenz (hier 2) direkt einstellen. Die Abstände zwischen den anschließenden Aufnahmen mit dieser Belichtungsreihe sollten so kurz wie möglich sein, um mögliche Veränderungen des Motivs (Wolken, Wind etc.) so gering wie möglich zu halten. Bei den Nikon-Kameras läßt sich dies optimal realisieren, indem man die passende Belichtungsreihe auswählt und anschließend die Aufnahme mit Selbstauslöser (Kamera im Modus Schnelle Serienaufnahmen) startet - dann wird die ausgewählte Serie vollständig Bild für Bild aufgenommen. Eine Alternative wären fünf Einzelaufnahmen mit Fernauslöser (Kamera im Modus Einzelaufnahme). Sinnvoll ist der Einsatz eines Stativs. Die Technik zur Bildstabilisierung moderner Objektive und Kameras (Modus VR (Vibration Reduction) bei Nikon) läßt grundsätzlich bei kurzen Belichtungszeiten und einer ruhigen Hand (sowie ausgeatmet!) auch Freihandsequenzen zu.
Die HDR-Darstellungstechnik läßt aber auch die Entwicklung eines eigenen "Looks" zu. Hierzu gibt es verschiedene Softwarelösungen, die spezielle Algorithmen zur Errechnung des gewünschten HDR-Bildes einsetzen. Diese lassen sich zudem konfigurieren und als individuelle "Presets" abspeichern, so dass identische Rechnungen auf unterschiedliche Motive angewandt zu einem speziellen Look führen. Das Programm Photomatix bietet hier sehr viele Einstellungsmöglichkeiten und einige der bereits vorhandenen Standardpresets führen zu den Beispielfotos 3 bis 9.