Menhire, Steinkreise und Felszeichnungen auf Bornholm

Kontinent oder Ozean
Land
Region

Steinkreise, Menhire und Felsritzungen - auf Bornholm gelingt es mit wenig Reiseaufwand die Hinterlassenschaften der nordischen Ahnen aus dem Bronze- und Eisenzeitalter zu entdecken. Die Menhire, die in Nordeuropa Bautasteine genannt werden, zeigen sich z.B. in Steinkreisformation in Gryet

Im Louisenlund bei Østermarie auf Bornholm findet man die größte Anhäufung von Bautasteinen in Dänemark. Hier stehen etwa 70 längliche, meist unbearbeitete und bis zu 2,5 Metern hohe Menhire, die weder Bilder noch Inschriften tragen Sie stehen hochkant einzeln oder in Gruppen und wurden in der jüngeren Bronzezeit und der älteren Eisenzeit (1100 v. Chr.) aufgestellt. 

Der ursprüngliche Bestand an Menhiren wird noch größer geschätzt und das jetzige Ensemble verdankt seinen Fortbestand dem dänischen König Frederik VII, der dieses Gebiet kaufte, um es seiner Frau Louise Rasmussen zu schenken, nach der das Gebiet benannt worden ist. Man betritt den Louisenlund durch ein weißes hölzernes Gatter und ist gleich von der recht mystischen Atmosphäre gefangen, die von der Steinen, hochgewachsenen Bäumen und ihren Schattenspielen auf dem teilweise blumenbedeckten Grund erzeugt wird. 

Hellig Kvinde taucht so plötzlich an der Straße zwischen Svaneke und Gudhjem nahe der Mündung des Gyldenså auf, dass man unweigerlich vorbeifährt. Aber der schöne Küstenweg entlang der Ostseeküste gestattet eine einfache Annäherung von einem Parkplatz aus, so dass man die etwa 2.500 Jahre alte ovale Schiffssetung näher in Augenschein nehmen kann. Viele Geschichten ranken sich um diesen Ort. So erzählt eine alte Legende, dass der große Bautastein auf dem Hügel eine heilige Frau, und die kleineren Steine ihre Kinder seien. Zur Vermeidung einer drohenden Gefahr waren sie in Stein verwandelt worden.

Und schließlich gelangt man auf Bornholm bis in die Bronzezeit, die hier etwa vor 3000 Jahren datiert. Bei den gefundenen Felsritzungen in dem Gebiet Allinge-Sandvig nimmt der Ort Madsebakke eine bedeutende Stellung ein und gehört zu den wichtigsten Fundstätten von Petroglyphen der Bronzezeit in ganz Nordeuropa. Man sieht hier 12 mehr oder minder stark verwitterte Schiffsbilder sowie Fußabdrücke, Radkreuze und Schälchen, von denen einige Ablichtungen weiter unten zu sehen sind.. Die Schiffe haben unterschiedliche Formen und stammen aus verschiedenen Zeitabschnitten. Einige dieser Schiffs-Ritzungen weisen Ähnlichkeiten mit dem ältesten in Skandinavien um 350 v. Chr. gefundenen realen Schiff auf, dem Hjortspringboot. 

Bild 1: Das Tor zu den Menhiren des Louisenlunds
Bild 2: Menhire bzw. Bautasteine im Louisenlund
Bild 3: Der Steinkreis Gryet
Bild 4: Die Menhire des Steinkreises Gryet
Bild 5: Die Menhire der Hellig Kvinde
Bild 6: Die Menhire der Hellig Kvinde
Bild 7: Die Menhire der Hellig Kvinde
Bild 8: Steinritzungen in Madsebakke auf einem Felsaufschluss bei Allinge-Sandvig
Bild 9: Steinritzungen verschiedenr Symbole wie Schiffe, Radkreuze und Schälchen in Madsebakke
Bild 10: Steinritzungen in Madsebakke auf Felsaufschluss