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Die Nacht bricht über Singapur herein – und mit ihr erwacht eine Stadt, die sich in Licht, Musik und magischer Atmosphäre neu erfindet.
Diese Reise durch die nächtliche Wunderwelt begann mit Langzeitbelichtungen von einem der schönsten Aussichtspunkte der Stadt: Von der Marina Bay Sands aus zeigten sich die Skyline und das ruhige Wasser der Bay in vollendeter Harmonie. Die spiegelglatte Oberfläche verdoppelte das Lichtermeer und schuf eine fast surreale Szenerie.
Wir schlenderten weiter zur berühmten Helix-Brücke – ein filigranes Wunderwerk aus Stahl, das sich wie eine DNA-Struktur in die Nacht schraubt. Dazu das futuristische ArtScience-Museum, dessen Form an eine geöffnete Hand erinnert, die dem Himmel entgegengestreckt ist.
An diesem ersten Abend erlebten wir auch die Lightshow an der Marina Bay. Fontänen schossen in die Höhe und verdeckten selbst die höchsten Skyscraper im Hintergrund. Auf die Schleier aus Wasser wurden Bilder von Vögeln und Schmetterlingen projiziert, die durch das Licht zu tanzen schienen, während rhythmische Musik den Takt vorgab. Eine rasante Choreografie aus Wasser, Licht und Klang – ein kurzer, intensiver Rausch für die Sinne.
Doch das wahre Highlight: die Lightshow in den „Gardens by the Bay“.
Dort, wo die riesigen, künstlichen Bäume – bis zu 50 Meter hoch – wie Fackeln einer anderen Zivilisation aus der Erde ragen, wurde die Nacht zur Offenbarung.
Im Takt der Musik begannen sie zu leuchten, zu pulsieren, zu tanzen. Farben flossen über die metallischen Äste, wechselten, flackerten, glühten. Und wir mittendrin – zunächst auf dem 22 Meter hohen Skywalk zwischen den „Trees“ und schließlich zwischen den entrückten Zuschauern am Boden.
Wir hörten Gustav Holsts „Planets“, das „Blumen-Duett“ aus Lakmé von Delibes, den kraftvollen „Feuervogel“ von Strawinsky – und schließlich eine ruhige, fast transzendente Komposition zum Ausklang.
Begleitet wurde die meditative Musik von sanft aus den „Trees“ entströmenden Wasserschleiern, auf denen sich die Farben der Illumination wie Polarlichter spiegelten und tanzten.
Die Klänge erinnerten an kontemplative Momente aus den Kompositionen von Philip Glass – sphärisch, hypnotisch, zeitentrückt.
Es war, als würden die Bäume atmen – und mit ihnen der ganze Garten.